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1. Projektidee und Suchprinzip
Die
Katalogrecherche mit geographischen Koordinaten
Eine
der interessantesten Möglichkeiten der Kartenrecherche ist die
Realisierung
einer computergestützten Recherche auf der Basis von Koordinatenwerten
für
eine textfreie räumliche Suche in einem
graphischen Kartenkatalog.
Dank
der Entwicklung der Computertechnologie ist es möglich, dass der Kunde
sein gewünschtes
Gebiet mit einem Mausklick markieren kann. Der Computer definiert aus
diesem
markierten Rechteck die Koordinaten und kann sie ohne weiteres mit den
Koordinatenwerten der Dokumente in der Datenbank vergleichen und die
erzielten
Treffer anzeigen. Aus dieser Titelliste kann in einem zweiten Schritt
die
Titelaufnahme aus dem Bibliothekskatalog aufgerufen oder das
digitalisierte
Kartenbild angezeigt werden.
Der
grosse Vorteil des graphischen Koordinatenkatalogs ist darin zu sehen,
dass mit
dieser Recherche alle in Frage kommenden Karten nachgewiesen werden, da
die
Einschränkung durch Vielfalt geographischer Namen oder verschiedener
bibliographischer
Einheiten entfällt.
In
diesem graphischen Katalog werden beispielsweise mit einer einzigen
Markierung
einer Region alle vorhandenen geologischen Karten aus verschiedenen
Kartenwerken und Einzelkarten gemeinsam nachgewiesen.
Die
graphisch-räumliche Suche eignet sich nicht nur für Karten. Sie kann im
Prinzip
auf alle Informationen und Dokumente angewendet werden, welche einen
Raumbezug
aufweisen (Beschreibungen von Städten und Orten, Anweisungen für ein
Kanalnetz,
Bauprofile etc.).
Das
Prinzip der räumlichen Suche nach Karten
Während
die herkömmliche Recherche auf zahlreichen einzelnen Katalogeinträgen
und
vielen verschiedenen Indexblättern von Kartenwerken mit
Blattschnitteinteilung
basiert, werden bei der räumlichen Suche nach Karten die oben
aufgeführten Möglichkeiten
einbezogen:
·
An Stelle
eines Indexblattes mit
Blattschnitteinteilung erfolgt eine Suche
durch Markierung der gewünschten
Region, unter Einbezug aller Dokumente eines gewünschten Themas,
ohne
Einschränkung durch bibliographische Grenzen.
·
Die
Einbindung eines geographischen Registers erlaubt es
zudem, einen gewünschten
Ortsnamen auf der Karte markieren zu lassen und so die gewünschte
Region zu
lokalisieren.
2.
Modell "Textfreie räumliche Suche"
1 Auswahl der
Karte eines Landes auf einer Weltübersicht |
|
|
2 Karte des gewünschten Landes |
|
3.1
Wahl des Gebietes |
|
3.2.1 Wahl des
Gebietes mit
Hilfe eines geographischen Registers Falls die
Lokalisierung des Gebietes nicht direkt möglich ist,
lässt sich aus dem integrierten geographischen Register ein relevanter
Ortsname wählen. |
|
3.2.2 Gewähltes
Gebiet wird angezeigt Per Programm
wird der gewählte geographische Name auf der Karte angezeigt (Beispiel
Luzern). Das gewünschte Gebiet kann nun um diesen Punkt markiert werden |
Themenliste
Alle Themen Archäologische
Karten
..........
Geologische
Karten
..........
Zoologische Karten |
Auswahl des Themas Mit dem
Markieren des Gebietes wird gleichzeitig ein Fenster geöffnet, das die
Wahl des Themas erlaubt. |
Massstabsgruppen
1: 1 000 – 20 000
20 000 - 75 000
75 000 - 300 000
300 000 – 1 500 000
< 1 500 000 Massstabseingabe: ………….. |
5 Massstabswahl
|
|
6 RESULTAT
1 : Trefferliste
(Kurztitelliste) |
|
7
RESULTAT
2 : |
|
8
RESULTAT
3 : |
3. Voraussetzungen und Realisierungsmöglichkeit der räumlichen Recherche
Das
Know-how und die technischen Möglichkeiten sind heute in den
Software-Firmen vorhanden.
Voraussetzung für eine solche Realisierung ist zudem eine Datenbank, in
der
jedem Kartendokument die 4 begrenzenden Koordinatenwerte zugeordnet
sind.
Hier
ist die ETH-Kartensammlung in komfortabler Lage: Für die 200'000
Kartenblätter
der Kartenwerke können diese Koordinaten per Programm aus dem
Gitternetz des
elektronischen Toporama-Indexblattes errechnet werden. Für Einzelkarten
ohne
Indexblatt werden die Koordinatenwerte aus der bibliographischen
Titelaufnahme
(z.B. aus der mathematischen Zone der ISBD(CM)-Katalogisierung)
entnommen. Die
Konversion der 40'000 NEBIS-Aufnahmen in die Toporama-Datenbank wird im
nächsten Jahr realisiert.
2002
wird die Toporama-Datenbank so rund 250'000 Nachweise von
Kartenblättern aus Übersichtsnetzen
und bibliographische Aufnahmen von Einzelkarten und Kartenwerken
enthalten,
welche lokal mit einer räumlichen Recherche gefunden werden können. Die
Realisierung beinhaltet die folgenden Module:
·
Realisierung
der Toporama-Version mit räumlicher Suche
lokal
·
Konversion
der rund 40'000 bisherigen
NEBIS-Kartenaufnahmen in die Toporamadatenbank
·
Integration
des World Gazetteers in die
Toporama IMS-Version
Um
die neue Recherche zu optimieren, muss sie über das Internet genutzt
werden
können.
Der
Versuch, diese Lösung mit Toporama und den Arc Internet Map Server
schnittstellenfrei zu realisieren, scheiterte an den hohen Kosten (rund
Fr.
200'000.- in 5 Jahren), v.a. verursacht durch die hohen Lizenzgebühren
der Arc
Internet Map Servers
Wir suchen
nun eine schlankere Lösung, welche uns dieselben Möglichkeiten eröffnet: ·
Die
Recherche muss mit einem Internet Map Server netzfähig gemacht werden. ·
Datengrundlage
ist dabei die lokal bereits aufgebaute Toporama-Datenbank. ·
Das
Abfragemodul muss auf der textfreien räumlichen Suche basieren. ·
Der World
Gazetteer muss in die Suche integriert werden. ·
Hintergrundskarten
weltweit (und detailliertere für die Schweiz) zur allg. Orientierung. |