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Die Bildinformation bekommt
mit der rasanten Entwicklung des Computers eine zunehmende Bedeutung.
Schrift,
Bild und Graphik verschmelzen immer mehr zu einer von den Kunden
gewünschten
multimedialen digitale Information. Den Bibliotheken stellen sich damit
neue
Fragen:
·
Was
soll
digitalisiert werden und zu welchem Zweck?
·
Was
kann in der
Bibliothek realisiert werden und unter welchen Voraussetzungen?
·
Was
soll
sinnvollerweise durch externe Spezialisten übernommen werden und zu
welchem
Preis?
Spezialsammlungen mit Bild-
und Graphikmaterial müssen sich diesen Fragen wohl als erste stellen.
Die Kartensammlung
der ETH-Bibliothek Zürich findet 1997 eine Möglichkeit, im Bereich des
Digitalisierens
Erfahrungen zu sammeln:
Durch ein Legat von Frau
Viola Imhof drängt es sich geradezu auf, die wertvollen
Originaldokumente von
Eduard Imhof, des wohl berühmtesten Kartographen des 20. Jahrhunderts,
aus
Sicherheitsgründen zu verfilmen, zu digitalisieren und daraus eine
„Virtuelle
Bibliothek Eduard Imhof“ zusammenzustellen.
Die Realisierung
Das Projekt
beinhaltet
mehrere Ziele:
·
Verfilmung
und Digitalisierung als Sicherheits- und
Nutzungskopie zum Schutz der wertvollen Dokumente.
·
Nachweis der
Bilder in der Bilddatenbank der
ETH-Bibliothek.
·
Internet-Angebot
der Dokumente als „Virtual Library
Eduard Imhof“.
Planung und
Vorarbeiten
Das Projekt
wird von
Katrin Turconi und Viola Imhof, mit ihrer wertvollen Fachkenntnis und
dem Bezug
zum Werk ihres Mannes, in Angriff genommen. Zunächst sind die
wertvollen
Originale nach Themenbereichen zu ordnen und mit einer Legende und
Signatur zu
versehen. Die extrem grossen Dokumente, wie etwa das Windgällenrelief,
werden
von einem professionellen Fotographen aufgenommen.
Verfilmung und Digitalisierung
Die
Sicherheitsverfilmung wird von Fremdfirmen vorgenommen. In zweifacher
Ausführung mit dem bis zu 200 Jahren haltbaren Spezialfilm Ilfochrome
Micrographic werden die Dokumente auf eine Makro-Fiche im Format von 10
x 15 cm
kopiert. Signatur und Legende müssen dabei mitgefilmt werden.
Die externe
Digitalisierung erfolgt aus Gründen der Kosten und der Schonung des
Originals
ab diesen Film-Fichen: In hoher Auflösung von ca. 700 dpi für
Rückreproduktionen und in niedriger Auflösung von ca. 75 dpi für die
Darstellung und den schnellen Aufbau im Internet. Die digitalen Daten
werden
auf 24 CD-ROM gespeichert.
Nachbearbeitung der
digitalen Dokumente
Die
notwendigen
Korrekturen werden im Bildbearbeitungsprogramm „Adobe Photoshop“
vorgenommen.
Schwierig ist die Farbkorrektur, wird doch das digitale Ergebnis von
vielen
Faktoren beeinflusst, so von der Art des Farbspektrums bei Papier, Film
und PC,
den Vergilbungen usw. Bei der Korrektur wird versucht, sowohl ein
gefälliges Bild
zu erzeugen als auch nahe an das Original heranzukommen. Es zeigt sich,
dass
oft eingescannte Bilder ab Original farbgetreuer sind, als die Scans ab
Micrographic-Film.
Die Internet-Bearbeitung
Zur Präsentation der
Imhof-Dokumente im Internet werden Web-Seiten in der Sprache „HTML“
geschrieben
und gestaltet. Mit der Software HotMetal vereinfacht sich diese Arbeit.
Die im
„Photoshop“ bearbeiteten Bilder werden in die Webseite importiert und
mit dem
Legendentext zusammengefügt. Um die Ladezeit
klein zu halten enthält eine Internetseite nur 4-6 Bilder, die
jeweils
durch Anklicken in einem grösseren Format sichtbar werden.
Die fertig gestalteten
Seiten werden anschliessend ins WWW geladen.
Die Präsentation im Internet
Mit der direkten
WWW-Adresse
oder mit dem Suchbegriff "Eduard Imhof" in WWW-Suchmaschinen lassen
sich die Webseiten nun im Internet leicht aufrufen:
Über 100 anklickbare Bilder von Karten, Panoramen und Gemälden, versehen mit fachlichen Kommentaren, geben einen eindrücklichen Überblick über das Gesamtwerk von Eduard Imhof. Das Inhaltsverzeichnis gliedert den Inhalt in 12 interaktiv anwählbare Kapitel. Es kann auf eine kurze Biographie mit zahlreichen Links zugegriffen werden. Und will jemand die Originale sehen oder in den Fachschriften von Imhof die Kenntnisse vertiefen, ist im bibliographischen Anhang ersichtlich, wo die Dokumente gefunden werden können. Mit einem Mausklick kann so die ganze Welt das Werk unseres berühmten Kartographen und Künstlers ansehen.
Virtual Library Eduard Imhof“ im Internet